Fortbildungsseminare
Methadon als Adjuvans in der Tumortherapie - die Daten aus erster Hand , Ulm, 09.05.2018
Beschreibung
Resistenzen gegenüber konventionellen Therapien sind eine
wesentliche Einschränkung für eine erfolgreiche Behandlung
von Krebs. Daher ist es erforderlich, neue Behandlungsstrategien zu
entwickeln, um den therapeutischen Erfolg bei Krebs zu verbessern.
Krebszellen exprimieren sehr stark Opioidrezeptoren auf ihrer
Zelloberfläche. Dadurch können Opioide an die Krebszelle
binden und wirken. Methadon, das an Opioidrezeptoren binden kann und in
der Schmerztherapie von Tumorpatienten eingesetzt wird, hat in vitro und im Mausmodell in vivo gezeigt, dass zytotoxischen Wirkung von Chemotherapeutika durch Methadon verstärkt werden kann.
Chemotherapeutika induzieren in Leukämien als auch in soliden
Tumoren Apoptose und aktivieren Apoptose-Signalwege. Treten Defekte
bzw. Blockaden in diesen Signalwegen auf, kann es zu Resistenzen
führen, was zur Folge hat, dass konventionelle Therapien bei der
Krebsbehandlung fehlschlagen oder den therapeutischen Erfolg sehr stark
einschränken.
D,L-Methadon kann durch die Aktivierung der Opioidrezeptoren die
Aktivierung der apoptotischen Signalwege von Chemotherapeutika
verstärken bzw. wieder ermöglichen. Hierbei kann Methadon
u.a. die antiapoptotische Moleküle blockieren, die zu einer
Resistenz gegen eine Krebstherapie führen können.
In Fallstudien von Krebspatienten wurde eine starke Hemmung des
Tumorwachstums, eine Reduktion von Metastasen, eine Verringerung der
Tumorgröße und eine Verringerung von Tumormarkern nach der
Behandlung mit D, L-Methadon zusätzlich zu den konventionellen
Krebs-Therapien beobachtet.
Es scheint eine vielversprechende Strategie zur Verbesserung der derzeitigen konventionellen Therapien zu sein.
Referenten
Dr. Claudia FriesenZielgruppe(n):
Adressen und Anmeldung
IHK Ulm Ludwig-Erhard-Saal, Olgastr. 95