21.12.2015

Auf dem Notdienstportal (www.lak-bw.de/notfallpraxen) der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg (LAK) sind ab sofort auch die zentralen Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hinterlegt. LAK-Präsident Dr. Günther Hanke sieht darin große Vorteile: „Die Notfallpraxen können auf diese Weise problemlos ihren Patienten die notdiensthabenden Apotheken in der Umgebung anzeigen. Jeder Patient kann so die für sich am besten gelegene Notdienstapotheke heraussuchen. Das sorgt für kürzere Wege.“ Neben den Adressdaten werden auch die Telefonnummern der Apotheken angezeigt. Hanke: „So können der Patient oder der notdiensthabende Arzt zunächst in der Apotheke anrufen um sicherzugehen, dass das verordnete Arzneimittel verfügbar ist.“

Die Kassenärztliche Vereinigung hat den Apothekern zudem interne Telefonnummern der zentralen Notfallpraxen zur Verfügung gestellt. Dr. Johannes Fechner, stv. Vorstandsvorsitzender der KVBW: „Es ist im Sinne des Patienten, dass der Apotheker Rückfragen zu Verordnungen schnell mit dem Arzt klären kann. Dafür haben wir jetzt die Voraussetzungen geschaffen.“

Die Notdienste der Ärzte und Apotheker sind grundsätzlich unterschiedlich organisiert. Seit einem Jahr ist eine große Reform des ärztlichen Notdienstes abgeschlossen. Kern dieser Reform ist die Einrichtung zentraler Notfallpraxen, die zumeist an Krankenhäusern angesiedelt sind. Hier verrichten die Ärzte einer Region jeweils im Wechsel ihre Dienste. Bei den Apothekern ist der Notdienst dezentral in Notdienstkreisen organisiert. Jede Apotheke ist in einem bestimmten Rhythmus zum Notdienst verpflichtet. Über die Hälfte der Patienten in den notdiensthabenden Apotheken waren im Vorfeld nicht bei einem Arzt. Diesen wird entweder im Rahmen der sogenannten Selbstmedikation geholfen oder sie werden aufgrund der Schwere der Erkrankung an eine zentrale Notfallpraxis verwiesen. Jeden Tag leisten in Baden-Württemberg etwa 150 Apotheken Notdienst. Die Zahl der ärztlichen Notfallpraxen liegt bei 121.

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