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Anzahl der Apotheken spielt für Kosten im Gesundheitswesen keine Rolle

05.10.2012

Geht es um Einsparmöglichkeiten im angeblich chronisch unterfinanzierten Gesundheitssystem, kommen Experten nicht selten auf die Apotheken: Gäbe es weniger Apotheken, so heißt es, ließen sich dadurch immense Summen sparen. Die Apotheken in Baden-Württemberg erklären jetzt, warum dieser Gedanke Unsinn ist.

Anzahl der Apotheken spielt für die Kosten des Gesundheitssystems keine Rolle
Wer von den „Kosten des Gesundheitssystems“ spricht, meint in erster Linie die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Diese betrugen im Jahr 2011 rund 180 Mrd. Euro. Nur 2,3% davon gingen an die Apotheken. „Die Ausgaben der Krankenkassen im Arz-neimittelbereich werden nicht von den Apotheken, sondern von den zu behandelnden Krankheiten und den eingelösten Rezepten verursacht“, erklärt Dr. Günther Hanke, Präsident der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg. „In wie vielen Apotheken diese Rezepte eingelöst werden, spielt für die Ausgaben der Krankenkassen überhaupt keine Rolle.“ Apotheker erhalten von den Gesetzlichen Krankenkassen ein Honorar pro abgegebener ver-schreibungspflichtiger Arzneimittelpackung. Das heißt: würde sich die Zahl der Apotheken halbieren, blieben die Ausgaben der GKV für Apotheken dieselben.

Apotheker sparen dem Gesundheitssystem Geld
Gespart werden kann also durch weniger Apotheken nicht. Weniger Apotheken machen das System sogar langfristig teurer. Denn: Je mehr Patienten ihren Apotheker um Rat fragen, desto mehr sparen die Krankenkassen an Arzt- und Krankenhausausgaben. Laut Studie des Institutes für Handelsforschung (IfH) vom März 2011 ersparen die Apotheken durch ihre Be-ratung zur Selbstmedikation (Beratung der Patienten ohne vorherigen Arztbesuch) den Krankenkassen mehr als 4,2 Milliarden Euro jährlich.

All diese Informationen gibt es ab sofort in den baden-württembergischen Apotheken. Im Rahmen einer Aufklärungskampagne der Landesapothekerkammer haben alle 2.691 baden-württembergischen Apotheken Plakate, Handzettel und Broschüren erhalten, mit denen die gängigsten Vorurteile über Apotheken entkräftet werden.


Die aktuellen Plakate zeigen Katharina (28), die mit dem Vorurteil „Weniger Apotheken kos-ten weniger Geld“ zitiert wird. Abgebildet wird Katharina mit einer langen Pinocchio-Nase. So wird auf den ersten Blick klar, dass die Aussage falsch ist. Weitere Informationen zu diesem Vorurteil gibt es in den Apotheken oder unter www.apotheken-informieren.de.

Ansprechpartner für Ihre Rückfragen:

Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
Stefan Möbius
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Villastraße 1, 70190 Stuttgart
Telefon 0711 99347-50 Telefax 0711 99347-45
E-Mail stefan.moebius(at)lak-bw.de
Internet www.lak-bw.de

Die Pressemitteilung finden Sie als pdf-Datei zum Download hier

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